Tagebucheintrag vom 10.12.2003 Uhr
Peguin Island
( Leider habe ich den Eintrag versehentlich falsch eingetragen, deshalb hier noch mal mit dem korrekten Datum)
Heute Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen.
Die Halsschmerzen wurden schlimmer und griffen nach und nach auf den Kehlkopf über...den ganzen Tag war meine Stimme mehr oder weniger weg.
Zur Zeit sieht es allerdings so aus als wenn Besserung in Sicht wäre..toi toi !
Wegen der Erkältung habe ich so viel wie möglich geschlafen, aber unseren ersten Landgang wolle ich natürlich nicht verpassen.
Im Verlauf des Vormittags kam King Georg Island in Sicht, unser Ziel war jedoch Penguin Island östlich davon.
Mein erster Eindruck dieser antarktischen Inseln war..gelinde gesagt trostlos.
So habe ich mir das wirklich nicht vorgestellt.
Überall nur grauer Fels, der meistens von einer Eis und Schneeschicht bedeckt ist.
Ein grauenvoller Ort.
Um so verblüffender war die Feststellung das die Insel gradezu von Tieren überfüllt war.
Zum einen gab es da eine kleine Kolonie mit putzigen Pinguinen.
Es war einfach zu drollig ihnen bei ihrem Marsch vom Wasser zum Nistplatz zuzusehen.
Die meisten ignorierten uns Menschen vollständig, einige waren aber scheinbar etwas fotoscheu und versuchten so schnell wie möglich aus dem Bereich der Linse zu entkommen.
Pinguine fressen Fisch und viel Krill..und der muss dann natürlich irgendwann wieder raus.
Der Effekt ist eine ganz spezielle Duftnote, der über diesen Kolonien liegt.
Mich persönlich erinnert er am ehesten an den Geruch von Hühnerscheiße, so wie ich sie aus meiner Kindheit vom Hof meiner Großmutter kenne.
Auf jeden Fall waren die kleinen Gesellen sehr putzig.
Das war bei weitem nicht alles was das Inselchen zu bieten hatte.
Am Strand lag faul eine Gruppe riesiger Robben herum , die Tiere gähnten hin und wieder.kratzen sich und ließen es sich offenbar gut gehen.
Ausserdem war eine Brutkolonie Riesensturmvögel zu bewundern und ich muss sagen die Tiere tragen Ihren Namen zu recht.
Sie haben gewaltige Körper und ich wundere mich wirklich, wie sie es überhaupt in die Luft schaffen.
Dann gab es da noch einige riesige Skuas, die sich an einem Stück Aas zu schaffen machten.
Von diesen Tieren hielt ich aber aus eigener Erfahrung einen respektvollen Sicherheitsabstand.
Auf der Insel gab es ausserdem noch einen Vulkan zu besteigen.
Die Strecke war nicht wirklich weit und auch nicht sonderlich anstrengend, aber in Anbetracht meine gesundheitlichen Verfassung traute ich mir den Anstieg denn doch nicht zu.
Schade eigentlich, denn die Leute die oben waren berichteten von einer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Inseln, Gletscher und Eisfelder.
Mir ist noch etwas aufgefallen.
Die Antarktis hat keinen Geruch.
Natürlich stinkt es in einer Piguinkolonie nach Scheiße, ansonsten aber ist die Luft absolut rein und es ist absolut nichts zu riechen, nicht einmal das Meer.
Das ist ein sehr merkwürdiges Erlebnis, normalerweise ist man immer von irgend welchen Gerüchen umgeben, obwohl man das überhaupt nicht wahr nimmt.
Eigentlich fällt das einem erst auf wenn diese Eindrücke völlig wegfallen so wie hier.
Vermutlich trägt das auch zu diesem irrealen Eindruck wieder den diese Welt auf mich macht.
Man kann sie sehen, man kann sie spüren und anfassen aber nicht riechen..so wie in einem Traum.
So, jetzt hör ich erst mal auf und lade die Bilder rauf, das dürfte leider einige Tage dauern
Grünes Smilie äußerst fasziniert
Friday, December 09, 2005
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